Molche

Als Molche bezeichnet man Schwanzlurche, die als erwachsene Tiere zumindest zeitweise im Wasser leben. Sie besitzen im Gegensatz zu Salamandern Flossensäume an der Ober- und Unterseite ihres Schwanzes. Häufig im Zoofachhandel angeboten werden u. a. Feuerbauchmolche (Cynops spp.), Lippenmolche (Pachytriton spp.), der Grünliche Wassermolch (Notophthalmus viridescens), Rippenmolche (Pleurodeles spp.) sowie Krokodilmolche (Tylototriton spp.). Grundsätzlich sollte auf den Kauf von Wildfängen verzichtet und Nachzuchttieren – insbesondere bei den Krokodilmolchen – stets der Vorzug gegeben werden.

Geschlechtsunterschiede

Die Unterscheidung der Geschlechter ist nur bei geschlechtsreifen Tieren möglich. Männchen besitzen (zumindest während der Paarungszeit) eine verdickte Kloakenregion.

Verhalten

Molche zeigen kein ausgeprägtes Sozialverhalten. Geschlechtsreife Männchen sind untereinander oft unverträglich; bei Lippenmolchen zeigen auch die Weibchen ein aggressives Verhalten. Andere Arten können meist in Gruppen mit einem Männchen und ein oder mehreren Weibchen gepflegt werden.

Molche sind meist nachtaktiv; bei hoher Luftfeuchtigkeit und in der wasserlebenden Phase auch tagaktiv.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Da die meisten Molche eine sehr ans Wasser gebundene Lebensweise führen, eignet sich für die Haltung ein Aquaterrarium oder ein Aquarium mit einem entsprechenden Landteil. Die Maße des Behälters sollten für bis zu 4 ausgewachsene Tiere der kleineren Arten wie Grünlicher Wassermolch oder Feuerbauchmolch 60 x 40 x 40 cm (Länge x Breite x Höhe) nicht unterschreiten; für die größer werdenden Arten (z. B. Lippen-, Rippen-, Krokodilmolche) sind mind. 80 x 50 x 50 cm erforderlich.

Das Aquarium muss lückenlos abgedeckt sein, da die Tiere gute Kletterer sind. Zur Beleuchtung sind Leuchtstoffröhren mit einer täglichen Leuchtdauer von 10 bis 12 Stunden geeignet. Die Einrichtung des Landteils sollte ausreichend Rückzugsmöglichkeiten aufweisen; hierzu eignen sich beispielsweise Wurzeln und höhlenartige Verstecke (z. B. Kokosnussschalen, Korkröhren). Als Bodengrund empfiehlt sich ein saugfähiger Bodengrund (z. B. Kokossubstrat, Terrarienerde oder Moos), der stets leicht feucht (aber nicht nass) gehalten werden sollte. Eine natürliche Bepflanzung bietet weitere Versteckmöglichkeiten und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Holzwurzeln und Schwimmpflanzen bieten den Molchen Halt im Wasserteil, dessen Bodengrund aus Sand bestehen kann. Ein leichter Ausstieg aus dem Wasser (bspw. über flache Steine oder Wurzeln) muss vorhanden sein.

Die Luft- und Wassertemperatur sollte je nach Art und Herkunft tagsüber bei ca. 18 - 22 °C liegen und nachts auf bis 15 °C absinken. Die Grundtemperatur kann auch nach Ausschalten der Beleuchtung über einen Aquarienheizstab oder Thermoaußenfilter geregelt werden. Ein Heizstab muss so angebracht werden, dass es nicht zu Verbrennungen der Molche kommen kann. Die Luftfeuchtigkeit darf 60 % nicht unterschreiten und sollte nachts auf über 80 % ansteigen. Hierzu ist ggf. tägliches Besprühen des Landteils mit Wasser nötig. Zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind präzise Thermo- und Hygrometer erforderlich.

Molche aus gemäßigten Regionen (z. B. Grünlicher Wassermolch) führen in der Natur eine Winterruhe durch, während der die Tiere sich zurückziehen und i. d. R. kein Futter aufnehmen. Zur gezielten Überwinterung können Temperatur und Beleuchtungsdauer im Herbst stufenweise reduziert werden. Bei Temperaturen von 10 - 15 °C überwintern die Tiere dann für die Dauer von 1 - 2 Monaten; anschließend werden stufenweise wieder normale Haltungsbedingungen hergestellt. Vor Beginn der Winterruhe sollte der Gesundheitszustand der Tiere mittels einer tierärztlichen Kotuntersuchung kontrolliert werden.

Ernährung

Molche sind reine Fleischfresser, die sich bevorzugt von lebenden Insekten (Heimchen, Grillen, Fliegen) und Würmern (kleine Regenwürmer) ernähren, welche auf dem Landteil verfüttert werden. Die regelmäßige Gabe eines Mineralstoffpräparats sorgt für gesunde Knochen. Manche Arten nehmen auch Lebend- oder Frostfutter (z. B. Rote Mückenlarven) im Wasserteil zu sich oder fressen es zumindest von der Pinzette.

Achtung: Viele Molche zeigen nur eine geringe Aktivität und neigen daher zur Verfettung. Bei erwachsenen Tieren reicht es aus, jeden 2. bis 3. Tag zu füttern.

Pflege

Futterreste und Kot müssen täglich entfernt werden. Der Zustand des Wasserteils muss ebenfalls täglich kontrolliert und das Wasser bei Verschmutzungen erneuert werden. Auf die Verwendung von Wasseraufbereitungsmitteln sollte bei Amphibien verzichtet werden. Durch den Einsatz eines Aquarienfilters kann die Wasserqualität verbessert und das Intervall für die Wasserwechsel verlängert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich kontrolliert werden. Häufig bei Molchen auftretende Gesundheitsprobleme sind Hautveränderungen, Knochenerweichung sowie Abmagerung oder Verfettung. Bei Auffälligkeiten muss ein amphibienkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Besonderheiten

Achtung: Alle einheimischen Molcharten stehen unter Artenschutz und dürfen nicht der Natur entnommen werden! Von den oben genannten Arten unterliegt derzeit lediglich der Spanische Rippenmolch (Pleurodeles waltl) dem Artenschutzrecht (meldepflichtig, Herkunftsnachweis).

Exotische Molche eignen sich nicht für die Haltung im Gartenteich, da sie entweder den Winter nicht überleben oder die Gefahr der Faunenverfälschung durch abwandernde Tiere besteht.