BNA/Hirt

Schmuckhornfrösche

Neben den namensgebenden, hornartigen Fortsätzen über den Augen besitzen Horn- oder Schmuckhornfrösche (Gattung Ceratophrys) noch weitere charakteristische Merkmale: Ein riesiges Maul und einen fast kreisrunden Körper. Die Schmuckhornfrösche sind ursprünglich in Südamerika heimisch, werden aber zwischenzeitlich in vielen verschiedenen Farbvarianten gezüchtet. Die häufigsten Arten sind der Gemalte (C. cornuta), der Chaco- (C. cranwelli) und der Argentinische Schmuckhornfrosch (C. ornata). Gelegentlich werden weitere Arten – teilweise als Wildfänge – sowie häufig sterile Kreuzungen (z.B. Fantasy-Schmuckhornfrosch C. cranwelli x C. cornuta) angeboten. Nach Möglichkeit sollte auf Nachzuchten zurückgegriffen werden.

Geschlechtsunterschiede

Die Unterscheidung der Geschlechter ist schwierig und nur bei geschlechtsreifen Tieren möglich. Männchen bilden Brunftschwielen an den Vorderbeinen aus, besitzen häufig eine dunklere Kehlregion und rufen in der Paarungszeit.

Verhalten

Da Schmuckhornfrösche gelegentlich auch ihre Artgenossen fressen, sollten sie am besten einzeln gehalten werden.

Schmuckhornfrösche sind dämmerungs- und nachtaktiv.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Schmuckhornfrösche sind Lauerjäger, die sich gerne eingraben und nur bei Hunger aktiv auf Nahrungssuche gehen. Ein Terrarium für ein ausgewachsenes Exemplar sollte mindestens die Maße 80 x 40 x 40 cm aufweisen (Länge x Breite x Höhe).

Zur Beleuchtung sind Leuchtstoffröhren mit einer täglichen Leuchtdauer von 10 bis 12 Stunden geeignet. Optimal ist ein leichtes Temperaturgefälle im Terrarium von etwa 24 bis 30 °C bei ca. 80 % Luftfeuchtigkeit, so dass der Schmuckhornfrosch sich seinen bevorzugten Aufenthaltsort aussuchen kann. Nachts sollte die Temperatur auf etwa 23 °C absinken und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit auf 90 bis 95 % ansteigen. Mithilfe einer außerhalb des Terrariums installierten und maximal ein Drittel der Bodenfläche bedeckenden Heizmatte kann die Temperatur geregelt werden. Dabei sollte die Heizmatte mithilfe eines Thermocontrollers gezielt gesteuert werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Luftfeuchtigkeit kann durch Besprühen des Terrariums mit lauwarmem Wasser erzielt werden. Zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind präzise Thermo- und Hygrometer erforderlich.

Die Höhe des grabfähigen Bodensubstrats (z. B. eine Mischung aus Terrarienerde, Kokossubstrat, Moos) muss dem Frosch die Möglichkeit bieten, sich komplett einzugraben und für erwachsene Tiere mindestens 10 cm betragen. Der Bodengrund sollte stets leicht feucht (aber nicht nass) sein. Dies kann durch eine zuunterst eingebrachte Drainageschicht aus Blähton erreicht werden. Zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten (Kokosnussschalen u. ä.), ein flaches Wasserbecken sowie eine natürliche Bepflanzung vervollständigen die Einrichtung.    

Ernährung

Schmuckhornfrösche sind gierige Fresser, die sich bevorzugt von lebenden Insekten (Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben etc.), Regenwürmern, Nacktschnecken und kleinen Wirbeltieren ernähren. Die regelmäßige Gabe eines Mineralstoffpräparats sorgt für gesundes Knochenwachstum. Mehlwürmer, Zophobas, Wachsmotten oder Babymäuse sollten wegen des hohen Eiweiß- und Fettgehaltes nur selten verfüttert werden.

Achtung: Schmuckhornfrösche neigen zur Verfettung. Bei erwachsenen Tieren reicht es aus, jeden 2. bis 3. Tag zu füttern.

Pflege

Futterreste und Kot müssen täglich entfernt werden. Die Tiere koten in ihr selbst gegrabenes Versteck; ein gelegentlich stattfindender Ortswechsel sollte immer dazu genutzt werden, an der vorherigen Stelle das Substrat zu erneuern. Darüber hinaus muss der komplette Bodengrund regelmäßig ausgetauscht werden. Wasserschüsseln sollten ebenfalls täglich gereinigt und mit frischem Wasser gefüllt werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich kontrolliert werden. Häufig bei Schmuckhornfröschen auftretende Gesundheitsprobleme sind Knochenerweichung, Abmagerung oder Verfettung. Auch Veränderungen der Haut, insbesondere am Bauch – häufig erkennbar an einer Rotfärbung – kommen häufiger vor. Daher sollte die Bauchseite der Tiere mindestens einmal wöchentlich kontrolliert werden. Bei Auffälligkeiten muss ein amphibienkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Amphibien sind reine Beobachtungs- und KEINE Streicheltiere! In den ersten Tagen in ihrem neuen Heim benötigen die Tiere entsprechend Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Falls erforderlich sollten die Tiere nicht mit der Hand, sondern mit Hilfe eines Gefäßes gefangen werden. Nur größere Tiere können vorsichtig mit der Hand umfasst werden (Schutzhandschuhe). Allerdings schnappen Schmuckhornfrösche häufig nach allem, was sich bewegt und besitzen Zähne, mit denen sie schmerzhafte Wunden verursachen können. Auch daher empfiehlt es sich, die Tiere mit Hilfe eines Gefäßes einzufangen.

Besonderheiten

Aufgrund des schnellen Wachstums bei Jungtieren ist eine gute Calcium- und Vitaminversorgung extrem wichtig.

Schmuckhornfrösche unterliegen in Deutschland nicht dem Artenschutzrecht.