BNA/Hirt

Asiatische Wasseragame

Die Asiatische oder Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus) lebt in tropischen Regenwäldern Südostasiens, bevorzugt in der Nähe von Gewässern. Im Handel werden i. d. R. - aus Zuchtfarmen in den Ursprungsländern stammende - kleine Jungtiere angeboten. Da Wasseragamen aber nicht nur sehr groß werden können, sondern sind auch sehr schreckhaft sind, stellen sie hohe Ansprüche an die Haltung. Daher können leider bei vielen Tieren deutliche Schäden an der Schnauze beobachtet werden; dies kann nur bei der Haltung in großen Aquaterrarien vermieden werden. Asiatische Wasseragamen eignen sich daher nicht für Anfänger! Sie unterliegen in Deutschland nicht dem Artenschutzrecht. 

Geschlechtsunterschiede

Die Asiatische oder Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus) lebt in tropischen Regenwäldern Südostasiens, bevorzugt in der Nähe von Gewässern. Im Handel werden i. d. R. - aus Zuchtfarmen in den Ursprungsländern stammende - kleine Jungtiere angeboten. Da Wasseragamen aber nicht nur sehr groß werden können, sondern sind auch sehr schreckhaft sind, stellen sie hohe Ansprüche an die Haltung. Daher können leider bei vielen Tieren deutliche Schäden an der Schnauze beobachtet werden; dies kann nur bei der Haltung in großen Aquaterrarien vermieden werden. Asiatische Wasseragamen eignen sich daher nicht für Anfänger! Sie unterliegen in Deutschland nicht dem Artenschutzrecht. 

Verhalten

Die tagaktiven Asiatischen Wasseragamen können einzeln, paarweise oder in kleinen Harems (ein Männchen mit 2 - 4 Weibchen) gehalten werden. Bei einer Haltung in Paaren oder Harems ist auf ausreichend große, gut strukturierte Terrarien zu achten, damit sich die Weibchen bei Bedarf zurückziehen können. Männliche Tiere sind untereinander unverträglich und zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten. Treten bei einer Vergesellschaftung Aggressionen auf, müssen die Tiere unverzüglich und erfahrungsgemäß dauerhaft getrennt werden!

Verhaltensgerechte Unterbringung

Asiatischen Wasseragamen reagieren gerade in der Eingewöhnung häufig mit panischer Flucht auf Störungen und benötigen daher möglichst große Terrarien. Für bis zu zwei ausgewachsene Tiere sollte das Terrarium mindestens die Maße 200 x 100 x 150 cm (Länge x Breite x Höhe) aufweisen. Die Scheiben sollten im unteren Bereich blickdicht abgeklebt werden; dies reduziert den Stress für die Tiere deutlich und verringert die Gefahr gegen die Scheibe zu laufen.

Als wechselwarme Tiere benötigen Wasseragamen ein Temperaturgefälle im Terrarium, das es ihnen ermöglicht, ihre optimale Körpertemperatur zu erreichen. Idealerweise werden hierfür die natürlichen Bedingungen mit hellen Sonnenplätzen und kühleren Schattenzonen im Terrarium imitiert. Zu diesem Zweck wird auf einer Seite des Terrariums ein leistungsstarker Wärmestrahler mit UV-Bestandteilen (z. B. eine Metalldampflampe) installiert, der lokal begrenzt eine Erwärmung auf 35 °C gewährleistet. Die restlichen Bereiche können eine Temperatur von 25 - 30 °C aufweisen. In der Nacht sollte die Temperatur im Terrarium auf 20 - 23 °C sinken.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 70 bis 80 % liegen und kann nachts auf über 95 % ansteigen. Sie kann durch Besprühen des Terrariums mit lauwarmem Wasser oder den Einsatz einer Beregnungsanlage erzielt werden. Zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind präzise Thermo- und Hygrometer erforderlich.

Als Grundbeleuchtung eignen sich Leuchtstoffröhren; die Beleuchtungsdauer sollte 10 - 14 Stunden betragen. Wasseragamen benötigen eine hohe Lichtintensität und viel UV-Licht. Da die Leuchtmittel mit der Zeit immer weniger UV-Strahlung abgeben (s. Herstellerhinweise), müssen diese regelmäßig ausgetauscht werden. Achtung: Normales Glas ist UV-B-undurchlässig! Die Beleuchtung, insbesondere die Wärmestrahler, muss unerreichbar für die Wasseragamen angebracht sein oder durch einen Gitterkorb gesichert werden (Verbrennungsgefahr!).

Für die scheuen Tiere sollten Seiten- und Rückwände des Terrariums mit Kork o. ä. verkleidet sein. So kann ein Aufschlagen bzw. Aufreiben der Schnauzenregion verhindert werden. Als Einrichtung haben sich waagrecht u. senkrecht angebrachte Klettermöglichkeiten und Liegeflächen aus Kork, Wurzeln, Ästen etc. bewährt. Die Tiere benötigen einen großen, ggf. beheizten Wasserteil, in den sie sich bei der Flucht gerne fallen lassen. Das Wasserbecken kann die Hälfte der Terrariengrundfläche einnehmen und sollte mindestens die Größe 80 x 80 x 20 cm besitzen. Die Temperatur des Wasserteils kann bei ca. 25 °C liegen. Die Installation eines (Thermo)Außenfilters erleichtert die Pflege des Wasserteils.

Als Bodengrund eignet sich Rindenmulch oder anderer saugfähiger Terrarienbodengrund (kein Sand), welcher stets leicht feucht (NICHT nass) gehalten werden muss und eine Höhe von 20 cm aufweisen sollte. Eine natürliche Bepflanzung mit robusten Pflanzen schafft zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten und sorgt für gleichmäßig erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Ernährung

Asiatischen Wasseragamen ernähren sich als Jungtiere ausschließlich von tierischer Kost, nehmen als erwachsene Tiere jedoch auch gerne süßes Obst (Apfel, Beeren) an. Als Futter eignen sich lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben etc.), welche mit einem Mineralstoffpräparat bestäubt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Mehlwürmer, Zophobas oder Wachsmotten dürfen wegen des hohen Fettgehaltes nur sparsam verfüttert werden. Frisches Wasser muss ständig zur Verfügung stehen.

Jungtiere sind sehr schnellwüchsig und benötigen daher hohe Futtermengen sowie eine gute Versorgung mit Calcium und UVB-Licht.

Pflege

Futterreste, Häutungen und Kot müssen täglich entfernt werden. Der Wasserteil kann über einen Aquarienfilter gereinigt werden; bei starker Verschmutzung muss ein Wasserwechsel vorgenommen werden. Außenfilter müssen regelmäßig gereinigt werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich kontrolliert werden. Häufig bei Asiatischen Wasseragamen auftretende Gesundheitsprobleme sind Verletzungen im Maulbereich, Abmagerung, Kotveränderungen wie Durchfälle und Knochenerweichung. Bei Auffälligkeiten muss ein reptilienkundiger Tierarzt hinzugezogen werden. Einmal jährliche Kotuntersuchungen auf Endoparasiten sind empfehlenswert.

Zur Darmflora von Asiatischen Wasseragamen gehören auch Salmonellen, welche für die Tiere harmlos sind, aber beim Menschen zu Erkrankungen führen können. Durch Hygienemaßnahmen (gründliches Händewaschen u. ä.) kann eine Ansteckung vermieden werden.

 

Eingewöhnung und Umgang

Reptilen sind reine Beobachtungs- und KEINE Streicheltiere! Insbesondere Asiatische Wasseragamen können sehr schreckhaft auf (plötzliche) Bewegungen oder Annäherungen reagieren. In den ersten Tagen in ihrem neuen Heim benötigen die Tiere daher entsprechend Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen.

Die Tiere sollten nur bei Bedarf gefangen werden. Um Verletzungen zu vermeiden, geschieht dies bei Jungtieren am einfachsten mit einem Kescher. Größere Tiere können mit der bloßen Hand hinter dem Kopf ergriffen werden. Dabei müssen der Körper und der Schwanz gut gesichert werden. Grundsätzlich dürfen Echsen niemals am Schwanz gehalten oder fixiert werden.

Besonderheiten

Werden die Tiere daran gewöhnt, Futter von der Pinzette zu nehmen, so legen sie ihre Scheu vor dem Menschen etwas ab. Asiatische Wasseragamen können sehr gut schwimmen und jagen in der Natur auch Fische.

Die Australische Wasseragame (Physignathus lesueurii) kann noch größer werden und ihre Haltung unterscheidet sich in einigen Aspekten von der der Asiatischen Wasseragame.